Hypnosetherapie
Was ist Hypnose eigentlich genau?
Diese Frage wird Hypnotiseuren und Hypnosetherapeuten immer wieder gestellt und jeder, der sich mit Hypnose etwas eingehender befasst hat, weiß, dass sie nicht so ohne weiteres nur in ein paar Worten zu beantworten ist.
Zumeist behilft man sich deshalb nur mit knappen Antworten wie
- Hypnose ist ein suggestives Verfahren, mit dem man das Unterbewusstsein direkt ansprechen kann.
- Hypnose ist eine Entspannungstechnik, bei der der Klient aufnahmefähiger wird.
- Hypnose ist ein Zustand gesteigerter Lernfähigkeit.
- Hypnose ist eine Trancetechnik, mit der man innerer Veränderungen in kürzerer Zeit erreichen kann.
- Hypnose ist eine besonders tiefgreifende Form der Kommunikation.
- Hypnose ist Hilfe zur Selbsthilfe – der Hypnotiseur ermöglicht dem Klienten das zu ändern, was er ändern möchte.
Entwickelt wurde diese Therapieform vom amerikanischen Psychiater und Psychotherapeuten Milton H. Erickson (*1901, +1980) und hat insbesondere in den angelsächsischen Ländern bereits deutlich länger einen festen Platz im psychotherapeutischen Angebot als in Deutschland. Bereits 1956 wurde die Methode von der British Medical Association wissenschaftlich anerkannt.
Erickson ging davon aus, dass das Unbewusste eine Ressource zur Selbstheilung ist. In der Hypnose wird bewirkt, dass das Unbewusste eine führende Rolle übernimmt und die psychischen Selbstheilungskräfte in Gang gesetzt werden, indem destruktive Gedanken und schädliche Verhaltensmuster umgewandelt werden.
Wir alle haben Glaubenssätze, die wie eine Programmierung des Unterbewusstseins wirken. Sie sind durch Erfahrungen entstanden, z.B. oft gehörte Sätze der Eltern in der Kindheit, die wie Suggestionen wirken. Solche Glaubenssätze können in der Hypnose im Zustand der tiefen Entspannung bis zur Trance geändert oder gelöscht werden.
Die Hypnose ist in den letzten Jahren deshalb so beliebt geworden, weil sie eine kurzfristig angelegte Therapieform ist, die eine schnelle Wirkung verspricht und von daher besonders in akuten Krisen das Mittel der Wahl sein kann.
In Deutschland wurde die Hypnosetherapie im März 2006 durch den wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als wissenschaftliche Behandlungsmethode in der Psychotherapie anerkannt.
Eine Studie der Universität Tübingen hat Wirksamkeitsbelege unter anderem zu folgenden Störungen vorgelegt:
- Phobien
- Übergewicht
- Tabakabusus
- Belastungsstörungen
- Schlafstörungen
- Psychosomatik
- Akuter und chronischer Schmerz
Bei der Hypnose / Hypnosetherapie handelt es sich also um keine esoterische Lehrart mit zweifelhaftem Hintergrund, sondern um ein wissenschaftlich und psychotherapeutisch anerkanntes und belegtes Verfahren.